TÜRKEI – EIN ÜBERRASCHEND TOLLES REISELAND

Vor unserer Einreise in die Türkei waren wir etwas skeptisch: was für eine Situation würden wir in diesem Land zwischen Tradition und Moderne antreffen?

Vor acht Jahren durchquerten wir die Türkei bereits einmal mit dem Auto. Damals waren uns die zahlreichen Moscheen aufgefallen, die im Bau waren. Wir befürchteten vor dem erneuten Besuch, dass in der Zwischenzeit eine starke «Islamisierung» stattgefunden haben könnte.

Auf unserer Reiseroute entlang dem Schwarzen Meer, durch Anatolien, Kappadokien an die mediterrane Südküste und wieder nordwärts nach Istanbul sahen wir in der Tat die vielen nun fertiggestellten Moscheen. Allerdings haben wir nie wirklich viele Besucher der Gotteshäuser gesehen (keine Schuhe vor der Eingangstüre). Die Frauen tragen traditionellerweise in ländlichen Gegenden häufig ein Kopftuch. In der Stadt sind Frauen mit Hidschab eher selten anzutreffen.

Viele Türkinnen und Türken, mit denen wir gesprochen haben, sind mit der Entwicklung in ihrem Land nicht zufrieden. Sie stellen fest, dass die Religion immer mehr Einfluss auf das private und öffentliche Leben hat, was sie jedoch ablehnen.

Wir sahen in den drei Wochen in der Türkei wenig von diesen Problemen. Allerdings ist uns aufgefallen, dass junge Mädchen (11-14-jährig) viel häufiger ein Kopftuch tragen als junge erwachsene Frauen. Dies ist offensichtlich auf den seit wenigen Jahren obligatorischen Besuch der Koranschulen zurück zu führen.

Im Zusammenhang mit den am 24. Juni 2018 stattfindenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen haben uns verschiedene in der Türkei lebende Personen erzählt, dass viele in Westeuropa lebende Türken die bestehende Situation unterstützen, weil sie nicht realisieren, was in der Türkei eigentlich vorgeht. Wir werden auf jeden Fall gespannt die Wahlen verfolgen.

Wir erlebten die Türkei als ein grossartiges Reiseland. Die Leute sind überall sehr nett. Die Landschaften sind sehenswert und abwechslungsreich. Die Infrastruktur (v.a. Strassen) ist deutlich besser als vor acht Jahren. Wir fanden sogar an der Mittelmeerküste unberührte Stände, um mit unserem T-Rex zu übernachten. Wir haben auf dem Land immer «wild» gecampt und hatten nie Probleme. Ein besonderes Highlight war der Besuch von Istanbul.

DSC_0023jpg Am Schwarzen Meer